Von der Maria, die aus Magdala stammt, erzählt die Bibel, daß sie durch die Begegnung mit Jesus von 7 Dämonen befreit wurde. Vielleicht war es eine schwere psychische Erkrankung, von der der wandernde Rabbi Jeschuah sie heilte. Sie verließ ihr Zuhause am See Genezareth und schloß sich der kleinen Schar von Jüngern und Jüngerinnen an.
Die Evangelisten erzählen, wie sie mit der anderen Maria, der Mutter Jesu, und Johannes am Kreuz gestanden hat und wie sie am Ostermorgen in ihrer großen Trauer ans Grab eilt und den Leichnam ihres geliebten Jesus salben will.
Maria aus Magdala steht also am Grab, das Salbgefäß in der Hand. Aber das Grab ist leer… Sie sieht den Gärtner. Erst als der ihren Namen nennt, Maria, da erkennt sie ihn: Jesus.
Den Auftrag, den Jesus ihr gibt, führt sie aus. Sie geht zurück zu den Jüngern, die sich nicht aus ihrem Versteck trauen, und bringt ihnen die frohe Botschaft: Ich habe den Herrn gesehen.
Nicht nur in vielen Legenden, auch in zahlreichen Darstellungen wird das Leben und Wirken der Maria Magdalena geschildert: Als Helferin und Heilerin, als Büßende, als Predigerin und Heilige. Eine der bekanntesten Illustrationen aus dem Albani-Psalter (12. Jh.) zeigt sie beim Predigen.
Pastorin Christiane Joos